SPNV-Qualität in NRW

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Qualitätsanalyse des SPNV


Untersuchungen der Betriebs- und Infrastrukturqualität im nordrhein-westfälischen SPNV gehören seit vielen Jahren zu den Tätigkeiten des KC ITF NRW. Analysiert werden Pünktlichkeits- und Zuverlässigkeitsquoten genauso wie Netz- und Stationszustand.

Angefangen mit dem seit 2009 durchgeführten Monitoring der Langsamfahrstellen in NRW (Netzzustandsbericht), wurde die Infrastrukturbetrachtung 2011 in den landesweiten Qualitätsbericht SPNV NRW integriert.

SPNV-Qualitätsmonitor NRW

2021 wurde zusätzlich ein online SPNV-Qualitätsmonitoring, welches einen aktuellen Überblick über die Betriebsqualität aller Nahverlehrslinien in NRW gibt, eingeführt. Auf Basis von Quartalsauswertungen bietet die digitale Lösung transparent und leicht zugänglich einen Vergleich verschiedener Qualitätskriterien und Linien.

SPNV-Qualitätsmonitor NRW: Aktuell und transparent

Gehört meine Linie zu den pünktlichsten in NRW? Ist sie im Sommer pünktlicher als im Winter? Wie zuverlässig bringt mich die Linie an mein Ziel?

Antworten auf diese und viele weitere Fragen bietet ab sofort der SPNV-Qualitätsmonitor NRW an, der auf www.mobil.nrw zu finden ist. Persönliche Filtereinstellungen erlauben dabei maßgeschneiderte Ergebnisse je nach Fragestellung.

Qualitätsbericht SPNV NRW 2022

Auch in diesem Jahr beinhaltet der Qualitätsbericht SPNV NRW 2022 die wichtigen Themen der Angebots- und Infrastrukturqualität. Die nachfolgenden Themen mitsamt weiterführenden Informationen sind ausführlich im Bericht dokumentiert.

Als Sonderthemen betrachtet der Bericht u. a. das 25. Jubiläum des Integralen Taktfahrplans (ITF) in NRW, eine 5-Jahres-Vorschau für den SPNV [hier Link zur Seite], die Generalisierung der Hochleistungskorridore, die NRW-Baustellenkommunikation mit Großbaustellen-Rückschau, den Ausbau in der Eifel sowie einen Einblick der Fachkräfteaquise im Rahmen des Landesprogramms „Fokus Bahn NRW“.

Der Bericht wird im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV NRW) erstellt.

Nahverkehrsangebot in NRW

  • Die Zahl der Zugkilometer blieb 2022 im Vergleich zum Vorjahr stabil: Die drei Aufgabenträger (go.Rheinland, NWL, VRR) bestellten 116,2 Mio. Zugkilometer (2021: 116,1 Mio Zkm.)  für den SPNV in NRW
  • Grund für die geringe Steigerung der Zkm sind die finanziellen Belastungen.
  • Für Fahrgäste bedeutet die Erhöhung des Angebots konkret punktuelle Ausweitungen vor allem an den Tagesrandlagen, an Wochenenden und die Schließung von Taktlücken.
  • Geprägt ist das Jahr 2022 durch den Rückzug des Eisenbahnverkehrsunternehmens (EVU) Abellio Rail GmbH. Ab Februar sind 14 Nahverkehrslinien durch andere EVU übernommen worden.
  • Durch den Rückzug des EVU Abellio Rail GmbH kommt es zu einer Verschiebung der Leistungsanteile der in NRW erbrachten Zkm im SPNV im Jahr 2022.

Pünktlichkeiten

Zu sehen ist eine Grafik mit Pünktlichkeitsquoten von 2018 bis 2022 für die verschiedenen Nahverkehrszug-Typen (RE, RB, S-Bahn und Gesamtwerte).

  • Die Pünktlichkeitsquote ist im Jahr 2022 weiter zurückgegangen.
  • Die durchschnittliche Pünktlichkeitsquote aller in NRW verkehrenden Linien beträgt 2022 77,9%.
  • Am pünktlichsten sind die S-Bahn-Linien mit einer durchschnittlichen Pünktlichkeit von 86,8% gewesen. Die Pünktlichkeitsquote der nordrhein-westfälischen S-Bahnen hat bei 81,7%, die der RB-Linien bei 81,0% gelegen.
  • Im Vergleich zum Vorjahr weisen die RE-Linien den größten Rückgang der Pünktlichkeitsquote auf, mit einer Verringerung von 10,1 Prozentpunkten auf 71,0%.

Die nähere Untersuchung der Pünktlichkeitsquoten ist im Bericht ab Seite 18 zu finden. Die Entwicklung der Pünktlichkeitsquoten aller Nahverkehrslinien seit 2018 ist auf den Seiten 24 und 25 aufgelistet.

Zuverlässigkeit

Zu sehen ist ein Balkendiagramm, welches die SPNV-Ausfälle des Jahres 2022 visualisiert. Hierzu werden die Werte bezüglich ausgefallener Zugkilometer in Mio. als Balkendiagram dargestellt. Die Werte sind aufgeteilt in vorhersehbare Zugausfälle und nicht vorhersehbare Zugausfälle.

  • Vorhersehbare Ausfälle (d. h. diese sind dem Fahrgast rechtzeitig kommuniziert und werden durch Ersatzkonzepte kompensiert) sind 2022 gegenüber dem Vorjahr weiter gesunken, bleiben aber auf einem hohen Niveau.
  • Hauptgründe für vorhersehbare Ausfälle sind Baumaßnahmen sowie Angebotseinstellungen durch Personalmangel.
  • Nicht vorhersehbare Ausfälle (treten kurzfristig auf und sind in der Regel nicht durch Ersatzkonzepte kompensiert) sind 2022 wieder verstärkt aufgetreten.
  • Ursachen für nicht vorhersehbare Ausfälle sind 2022 primär Personalengpässe durch hohen Krankenstand bei EVU‘s und Stellwerken.

Ab Seite 22 gibt es detaillierte Einblick in die SPNV-Zuverlässigkeit in NRW, auf den Seite 24 und 25 sind die Zuverlässigkeitsquoten aller Nahverkehrslinien über die letzten fünf Jahre aufgelistet.

Analyse des Netzzustands

Es sind Balkendiagramme zur Analyse des Netzzustandes zu sehen. Das linke Diagramm zeigt die Entwicklung der Anzahl der La-Stellen, das rechte zeigt die Entwicklung der Länge der La-Stellen. Beide Diagramme zeigen Werte von 2018 bis 2022 nach Ursachen in Monatsmittelwerten (Bautätigkeiten, Mängel, Signal- und sicherungstechnische Mängel, ohne Angabe).

  • Im Durschnitt verursachen pro Monat 79 La-Stellen eine Reduzierung der örtlich zulässigen Geschwindigkeiten im Jahre 2022.
  • In 2022 haben im Durchschnitt auf einer Länge von 122 km 79- La-Stellen eine Reduzierung der örtlichen Geschwindigkeit verursacht.
  • Die Geschwindigkeitseinbrüche sind mehrheitlich auf Bautätigkeiten zurückzuführen.
  • Mängel am Streckennetz sowie an der Leit- und Sicherungstechnik haben sich ebenfalls erhöht und sind somit häufiger auf als noch im Vorjahr vorzufinden.

Eine Übersicht der Ergebnisse und ein Vergleich der vergangenen Jahre sind ab Seite 30 zu finden.

Stationsqualität

  • Als Zugangs- und Aufenthaltsort prägen die Stationen den ersten Eindruck der Reisenden und sollten positiv in Erscheinung treten.
  • Daher ist es wichtig, den Zustand der Stationen zu ermitteln um eine landesweite Übersicht zu erhalten und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
  • Für die Bewertung der Stationsqualität prüfen die Aufgabenträger go.Rheinland und NWL die drei Kategorien Graffiti, Sauberkeit und Funktionalität einer Station; go.Rheinland überprüft noch zusätzlich das Erscheinungsbild.
  • Beim VRR werden die Kategorien Aufenthaltsqualität, Fahrgastinformation und Barrierefreiheit für die Bewertung der Stationsqualität herangezogen.
  • Grundsätzlich ist für das Jahr 2022 in Bezug auf 2021 eine Verringerung der Stationsqualität im Gebiet von go.Rheinland und dem NWL festzustellen.
  • Beim VRR kommt es zu einer Verbesserung der Stationsqualität gegenüber dem Vorjahr.

Mehr zur Stationsqualität ist ab der Seite 41 im Bericht zu lesen.

 


Siehe auch